Gemeindeverständnis

Das Wort Gemeinde wird im Wort Gottes für die Gemeinde Jesu weltweit gebraucht. In diesem Sinne gibt es nur EINE Gemeinde –  ihr kann man nicht beitreten, sondern man wird hineingeboren durch die Wiedergeburt. Geeint wird sie durch den Heiligen Geist.

Darüber hinaus findet sich das Wort Gemeinde (Ekklesia) aber auch für die an verschiedenen Orten stattfindenden Gemeinschaften/Versammlungen von Menschen, die bekennen, dass sie allein durch den Glauben an Jesus Christus gerettet wurden.

Diese Gemeinschaften sind lokale Gemeinden, deren Grenzen aufgrund der neutestamentlichen Beschreibungen klar definiert scheinen (vgl. Matth. 18,17; 3. Joh 10; Jak. 5,14).

Deshalb sehen auch wir die Grenzen einer lokalen Gemeinde als klar definiert und verbindlich.

Warum Gemeindegliedschaft?

Einer Gemeinde anzugehören wird uns genauso wenig retten wie gute Taten oder der Versuch, ein gutes Leben zu führen. Nichtchristen sollten nicht versuchen, einer Gemeinde beizutreten, sondern sie sollten vielmehr Jesus kennen lernen und herausfinden, was es bedeutet, Ihm nachzufolgen.
Die Zugehörigkeit zu einer verbindlichen Gemeinschaft von Christen wird in der Regel aber eine Folge der Nachfolge sein, denn wir leben Christsein nicht für uns allein.

Warum?

Gemeinschaft der Heiligen ist Gottes Idee und dient zu seiner Ehre

Epheser 3, 10 damit jetzt den Gewalten und Mächten in der Himmelswelt durch die Gemeinde die mannigfaltige Weisheit Gottes zu erkennen gegeben werde, 11 nach dem ewigen Vorsatz, den er verwirklicht hat in Christus Jesus, unserem Herrn.

Gemeinschaft der Heiligen dient zur gegenseitigen Ausrüstung und Erbauung

Eph 4, 11 Und er hat die einen als Apostel gegeben und andere als Propheten, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer, 12 zur Ausrüstung der Heiligen für das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes Christi, 13 bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zur vollen Mannesreife, zum Maß der vollen Reife Christi

1. Kor 14, 12 So auch ihr, da ihr nach geistlichen Gaben eifert, so strebt danach, dass ihr überreich seid zur Erbauung der Gemeinde.
1. Kor 14, 26 Was ist nun, Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, so hat jeder einen Psalm, hat eine Lehre, hat eine Offenbarung, hat eine Sprachenrede, hat eine Auslegung; alles geschehe zur Erbauung.

Gemeinschaft der Heiligen dient der gegenseitigen Ermutigung und Korrektur

Hebr 10, 25 Und lasst uns unsere Zusammenkünfte nicht versäumen, wie einige es tun, sondern ermutigt und ermahnt einander, besonders jetzt, da der Tag seiner Wiederkehr näher rückt!

Wir erinnern uns gegenseitig, wie Gott bereits in unserem Leben gewirkt hat.
Wir wollen den anderen erkennen und untereinander bekannt sein, um uns gegenseitig zu ermutigen, wenn wir an das Wirken Gottes in unserem Leben erinnert werden müssen, und um uns gegenseitig zu ermahnen, wenn wir Gefahr laufen, uns vom Gehorsam gegenüber Gott zu entfernen oder wenn wir auf schwerwiegende Unterschiede zwischen dem, was wir reden und dem, was wir tun, hingewiesen werden müssen.

Gemeinschaft der Heiligen dient dem gemeinsamen evangelistischen/missionarischen/ diakonischen Auftrag  

1. Petr 4, 10 Wie jeder eine Gnadengabe empfangen hat, so dient damit einander als gute Verwalter der verschiedenartigen Gnade Gottes!

Eine lokale Gemeinde ist von Natur aus eine Missionsgesellschaft. Gemeinsam können wir das Evangelium zuhause und weithin besser verbreiten, indem wir die gute Nachricht nicht nur selbst mit anderen teilen, sondern auch anderen helfen, dies zu tun (z.B. Unterstützung von Missionswerken und humanitären Diensten), und indem wir gemeinsam den natürlichen Nöten von Armen, Kranken und anderen Bedürftigen begegnen.

Wer wir sind

Die Immanuel Gemeinde Herbolzheim ist eine Gemeinschaft von Christen, die Jesus Christus als ihren persönlichen Herrn und Erretter angenommen haben und auf der Grundlage des Wortes Gottes in seiner Nachfolge stehen. Auf dieser Grundlage der Gemeinde Jesu fühlen wir uns auch mit anderen Christen weltweit verbunden.

Was wir glauben

Wir folgen nicht einer Theologie, einer Religion oder einem System, sondern wir folgen dem lebendigen Gott, wie er sich im Wort Gottes und durch den Heiligen Geist offenbart.

Unser Glaube lässt sich im apostolischen Glaubensbekenntnis zusammenfassen:

„Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und an das ewige Leben.“

Leitbild (Ziele/Werte)

Als neutestamentliche Gemeinde orientieren wir uns an folgenden biblischen Aufträgen:

Anbetung
Wir wollen durch herzliche und bewusste Anbetung Gott ehren und unsere Beziehung zu ihm fördern. (Apg. 2,47; Kol. 4,2)

Nachfolge
Wir wollen die Wahrheit in Liebe leben und zu Christus hinwachsen, dem Haupt der Gemeinde.
(Apg. 2,41-42; Eph. 4, 15-26; 1.Petr. 1,15)

Gemeinschaft
Wir wollen im Umgang miteinander gekennzeichnet sein durch liebevolle Annahme, Vergebung und Stärkung in Wort und Tat. (Apg. 2,42-47; Kol. 3,13-17; 1. Petr. 3,8-9)

Dienst
Wir wollen mit unseren Gaben in der Kraft des Heiligen Geistes freudig unseren Nächsten dienen.
(Matth. 25,40; 1.Kor. 4,1; Kol. 3,23; 1.Thess. 5,14-15; 1.Petr. 4,10-11)

Lehre
Wir wollen das ganze Wort Gottes lehren und weitergeben. (2.Tim. 3,16)

Evangelisation/Mission
Wir wollen Menschen in unserer Region und darüber hinaus mit dem Evangelium erreichen.
(Apg. 1,8; 2. Kor. 2,15-17)

Gemeindestruktur (Gemeindeorganismus)

Ein wesentlicher Teil unseres Gemeindelebens findet in Hausgemeinschaften statt. Hier haben wir Gemeinschaft, essen und feiern miteinander, beten Gott an und studieren das Wort, und lernen miteinander zu leben, einander zu tragen, zu ermutigen und zu korrigieren und in gegenseitiger Verantwortung unsere Gaben einzusetzen.

Im Gottesdienst und weiteren Veranstaltungen kommen die Hausgemeinschaften zusammen, um miteinander anzubeten und zu feiern und einander sowie Gästen zu dienen.

(Apg 2,42+46/ Röm 16,15)

Die neutestamentliche Gemeinde soll eine von Gott berufene Leiterschaft aus Ältesten und Diakonen haben (Apg. 14,23; Apg 20,28; 1. Tim. 3, Tit 1). Das aktuelle Leitungsteam arbeitet auf dieses Ziel hin und übernimmt bis zur Einsetzung deren Aufgaben.

Wir sehen in Gottes Wort keine organisatorische Struktur über der lokalen Gemeinde. Aus diesem Grund gehören wir als Gemeinde organisatorisch zu keinem Gemeindebund. Allerdings glauben wir, dass übergemeindliche Beziehungen außerordentlich wichtig sind, deshalb suchen und pflegen wir Kontakte zu anderen Gemeinden, christlichen Werken und übergemeindlichen Diensten.

Einen solchen übergemeindlichen Dienst nehmen wir als Gemeinde in Anspruch, indem wir uns von einem apostolischen Dienst beraten und begleiten lassen (Apg 15,36+41/Apg 15; 1. Kor 12,28; Eph. 4,11).

Die organisatorischen, geschäftlichen und rechtlichen Belange der Gemeinde werden dem Verein Immanuel Dienst Herbolzheim e.V übertragen.

Voraussetzung für eine Gemeindegliedschaft

Als lokaler Teil der Gemeinde Jesu wollen und dürfen wir keine anderen oder weitergehenden Voraussetzungen für eine Zugehörigkeit zu unserer Gemeinde aufrichten als die, die von Gottes Wort für Zugehörigkeit in der Gemeinde Jesu überhaupt gelten.

  1. Buße/Umkehr und Glauben

Grundsätzlich gilt: Buße/Umkehr und Glaube sind ein Befehl Jesu (Mk. 1,15) – ohne diese gibt es keine Rettung! Die Gemeinde besteht nur aus Menschen, die von ihren eigenen Wegen umgekehrt sind, sich Gott zugewandt haben (Buße), ihr Vertrauen auf Jesus und sein Erlösungswerk am Kreuz setzen und ihm als ihrem Herrn nachfolgen (Glauben).

  1. Taufe

Taufe ist ein Befehl Jesu (Mt.28,19; Mk.16,16) – ohne diese gibt es keine „Mitgliedschaft“ in der Gemeinde Jesu. Wir verstehen die Taufe vom Wort Gottes her folgendermaßen:

  • Die Taufe wird durch Untertauchen auf den Namen Jesus bzw. des dreieinigen Gottes vollzogen (Mt.28,19).
  • Getauft werden ausschließlich Menschen, die das Evangelium gehört und sich durch Buße und Glauben Jesus zugewandt haben ( Mk.16,16; Apg.2,4; 8,37). (Die sogenannte Kindertaufe halten wir nicht für die biblische Taufe.)
  • Durch die Taufe wird ein definitives Ende für das alte Leben ohne Jesus gesetzt – es wird begraben! (Rö.6,4) und es wird ein definitiver Anfangspunkt für ein neues Leben unter der Herrschaft Jesu gesetzt. (Rö.6,5)
  1. Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist

Nur durch den Empfang und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes ist die Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn und geistliches Erkennen möglich (Joh. 14, 23-26; 1. Kor. 2, 9-13).

Das Empfangen des Heiligen Geistes und die Gemeinschaft und Kooperation mit dem Heiligen Geist ist deshalb Grundlage von Jüngerschaft.

  1. Jüngerschaftliche Gesinnung (ganzheitliche Nachfolge)

Eine ganzheitliche jüngerschaftliche Gesinnung zu haben bedeutet, in jedem Bereich seines Lebens die Autorität Gottes und seines Wortes anzuerkennen und danach handeln zu wollen.

Ein „Ja“ zur lokalen Gemeinde

Neben diesen Grundvoraussetzungen zur Gliedschaft in einer Gemeinde sehen wir die folgenden Punkte als selbstverständliche, wortgemäße Aspekte eines gemeinschaftlichen Leben in unserer lokalen Gemeinde an:

  • die persönliche Gewissheit, dass diese Gemeinde Gottes Platz für den einzelnen ist
  • ein „Ja“ zur Gemeinde mit deren Verständnis, Lehre und Auftrag
  • die Anerkennung der Leiterschaft, die diese Gemeinde als Team leitet
  • aktive Teilhabe an Versammlungen / Gemeinschaft / Kleingruppen
  • der Wille zu verbindlichen Beziehungen mit den Geschwistern
  • gemeinsames Herausfinden der Begabungen und Berufungen und Dienst mit den jeweiligen Gaben unter der Leitung des Heiligen Geistes sowohl in als auch außerhalb der Versammlungen
  • tatkräftiges und finanzielles Mittragen der Gemeinde und ihrer Aufgaben im Rahmen der persönlichen Möglichkeiten.

Wie werde ich Gemeindeglied?

Gemeindeglied zu sein bedeutet, sich einer Gemeinschaft verbindlich anzuschließen. Deshalb besteht Gemeindegliedschaft nicht in einer formalen Vereinsmitgliedschaft auf dem Papier, sondern in einer gegenseitigen persönlichen Verpflichtung zwischen dem Einzelnen und der Gemeinde, die nach einem vorherigen Gespräch mit der Leiterschaft in der Gemeindeversammlung geäußert wird.

Wir ermutigen dazu, die Gemeinde zunächst einmal als Gast kennen zu lernen. Wenn sich herausstellt, dass die Gemeinde der von Gott vorbereitete Platz ist, wird mit der Leiterschaft ein Gespräch vereinbart und die Glieder werden in der Gemeindeversammlung aufgenommen.

Wenn Gemeindeglieder aus irgendwelchen Gründen die Gemeinde nicht mehr als ihren Platz ansehen, dann wollen wir nach einem persönlichen Gespräch mit der Leiterschaft diese Glieder in der Gemeindeversammlung im Segen entlassen.

Umgekehrt kann die Gemeindeleitung und -versammlung Gemeindegliedschaften aufheben, wenn das Verhalten der Glieder dazu Anlass gibt.

Die Gliedschaft in der Immanuel Gemeinde bedeutet nicht die Mitgliedschaft im Trägerverein Immanuel Dienst Herbolzheim e.V.

Freunde und Gäste der Gemeinde

Gäste sind in den Versammlungen der Gemeinde herzlich willkommen.

Wer über einen längeren Zeitraum die Versammlungen regelmäßig als Gast besucht, den ermutigen wir, herauszufinden, ob er verbindlicher Teil der Gemeinschaft sein kann und will. Andernfalls ermutigen wir dazu, diesen Platz ggf. in einer anderen Gemeinschaft zu suchen und zu finden.